SPRACHE WÄHLEN

July 2024 / swisspeers

Roboter für alle: Wie K Lips AG Roboter demokratisiert

Nimrod Malinas vereinfacht den Zugang zu Industrierobotern durch ein einzigartiges Abo-Modell. Mit dem Abo-Modell können sich auch KMU Roboter leisten. Und mit kleinen Investitionen sollen alle an den Erträgen partizipieren können: demokratisierte Roboter! Im Interview erzählt mir Malinas die Geschichte von K Lips AG und seine Pläne für die Zukunft.

Roboter für alle: Wie K Lips AG Roboter demokratisiert

Die K Lips AG führt auf der swisspeers Plattform eine Finanzierungskampagne durch. Dabei soll eine bestehende Finanzierung abgelöst werden.

Alwin: Nimrod, wer bist Du und erzähle uns etwas von Deinem Werdegang.

Nimrod: Ich bin in Transilvanien, Rumänien geboren, und komme aus einer ungarischen Unternehmerfamilie. Ich habe Bautechnik studiert und anschliessend als Bauleiter und Projektleiter bei einem Architekturbüro in Vorarlberg, Österreich gearbeitet, um mein Studium zu finanzieren. 

Zwei wichtige Eigenschaften, die ich kultiviert habe, sind meine Lernfähigkeit und mein Fleiss. Beide haben mir geholfen, auch durch schwierige Zeiten zu kommen. Später war ich in Götzis, in Vorarlberg, als Bauleiter tätig. 

Ein Studienleiter fragte mich einmal, was mein unverschämt grosser Traum sei. Meine Antwort darauf war die folgende: in der Schweiz eine Firma zu besitzen und damit einen internationalen Impact zu erzeugen.

Mein unverschämt großer Traum ist, in der Schweiz eine Firma zu besitzen und einen internationalen Impact zu haben.

Alwin: Ein ambitionierter Traum. Konntest Du ihn verwirklichen?

Nimrod: Ich habe nach Firmen gesucht, die zum Verkauf stehen und bin auf K-Lips im Rheintal gestossen. Das Unternehmen produziert und vertreibt Maschinen, um Oberflächen zu beschichten, zu entschichten oder zu reinigen. 


Die Geburt einer revolutionären Idee

Alwin: Und wie hast Du es geschafft, die Firma zu übernehmen?

Nimrod: Es war eine grosse Herausforderung, u.a. weil ich kein Geld hatte, um die Firma direkt zu kaufen. So vereinbarten wir, dass ich ab 2020 ein Jahr lang als Angestellter arbeite und dann die Firma kaufen könne. 

Im Aussendienst stellte ich fest, dass unsere Firmenkunden nicht nur Geräte und Ersatzteile benötigen, sondern vor allem Mitarbeiter suchten. Ich erfuhr, dass Lackierer, in Industriebetrieben ein 70% höheres Risiko haben, an Lungen- und Blasenkrebs zu erkranken und dass 60% des CO2-Ausstosses einer Produktionsfirma aus der Lackiererei kommen. Das hat mich bedrückt und beschäftigt.

Ein Freund fragte mich, ob ich von Lackierrobotern gehört hätte. Ich habe die Technologie gesehen und erkannt, dass wir damit das Knowhow der Mitarbeiter speichern und die gefährliche Arbeit von Robotern erledigen lassen könnten. So kam ich auf die Idee, Lackierroboter zu verkaufen.

Alwin: Das ist ein gewaltiger Wandel für die Firma. Wie hast Du das umgesetzt?

Nimrod: Ich habe einen Lieferanten für Roboter gefunden und einen Vertrag unterzeichnet, der uns erlaubte, die Spritz-Roboter in der ganzen DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) zu verkaufen. 

Heute zählen Unternehmen wie Porsche, Schneider Electric und SEW-Eurodrive zu unseren Kunden. 


Vom Roboterverkauf zum Mietmodell

Alwin: Das war aber erst der Start des Wandels in der Firma. Heute verkaufst Du nicht nur Roboter, sondern bietest auch noch ein Abo-Modell an?

Nimrod: Genau, ich wollte, dass sich auch kleinere Unternehmen diese Technologie leisten können. Daher haben wir ein Abonnementmodell entwickelt, bei dem Kunden die Arbeit kaufen, anstatt die Maschinen zu besitzen.

Die Idee entstand im Winter 2021. Wir wollten das Abo-Modell testen und waren der Meinung, dass der Preis unter dem Monatslohn eines Mitarbeiters liegen muss, also etwa bei 3‘500 Franken. Wir sind mit dem Angebot an den Markt gegangen und verkauften sogleich zehn Abonnements.

Die Übernahme gelingt

Alwin: Beeindruckend! Dann kam das Übernahme-Thema wieder auf. Wie hast Du die Finanzierung dafür auf die Beine gestellt?

Nimrod: Ich habe über 30 Banken angefragt und wurde abgelehnt. Es war eine schwierige Zeit! Ich musste Roboter verkaufen und gleichzeitig die Finanzierung für den Firmenkauf sichern. Aber wir haben es geschafft und heute gehört mir die Firma und wir haben über 60 Roboter bei namhaften Firmen im Einsatz.

Eine Anekdote aus der Zeit: Der Direktor unserer Hausbank meinte er kündige und starte bei uns, wenn der präsentierte Plan aufgehe. Zwei Jahre später hatten wir unser Ziel erreicht, und ich fragte ihn, wann er anfangen wolle. Alwin: Wie hast Du schlussendlich die Übernahme finanziert?

Nimrod: 50% des Kaufpreises konnte ich mit einem Darlehen eines institutionellen Lenders finanzieren und die anderen 50% strukturierten wir mit dem Vorbesitzer als sogenanntes Earn-out Modell. Letzteres gibt mir und Dritt-Investoren Vertrauen: Der Vorbesitzer glaubt ebenfalls an den eingeschlagenen Weg.

 

Alwin: Wer sind heute Eure Kunden und wie/wo wächst ihr am stärksten?

Nimrod: Wir haben bedeutende Kunden wie Porsche, wo Teilen von allen Porsche 911 GT3 von unseren Robotern grundiert werden. 

Auch die Röchling Gruppe und die Straumann Gruppe nutzen unsere Roboter.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen in Deutschland haben wir auch im dritten Jahr ein Umsatzwachstum von 80% erreicht.

 Alwin: Warum sollten Investoren in Euere Firma und das Geschäftsmodell investieren?

Nimrod: Wir lösen jetzt den Übernahmekredit aus meiner Firmenübernahme ab. Der hatte mir geholfen, die Firma zu kaufen, aber die Konditionen erlauben es uns nicht, die Robotervermietung zu skalieren und auf den Robotern die Vision der Crowdownership umzusetzen.

Mit der Investition in den Kredit bei swisspeers ermöglichen uns die Investoren den eingeschlagenen Weg schneller umzusetzen und sie verdienen dabei einen attraktiven Zins.

 

Alwin: Ok, erkläre uns das Modell der Crowdownership?

Wir möchten, dass in Zukunft jeder Zugriff auf diese Technologie hat und auf der anderen Seite alle mit kleinen Investitionen in Roboter ein passives Einkommen generieren können. Wir demokratisieren die Produktionsmittel. Uns ermöglicht das Modell, unsere Vision zu realisieren und die Technologie weiterzuverbreiten.

Wir sind der Meinung, dass Technologie demokratisiert werden muss. Insbesondere jetzt wo künstliche Intelligenz und Robotik exponentiell wachsen.

 

Alwin: Das ist beeindruckend. Was sind Eure nächsten Schritte?

Nimrod: Wie erwähnt, möchten wir die Finanzierungs-Seite dorthin bringen, wo die Roboter mit dem Mietmodell kundenseitig bereits sind. Es geht mir darum, die Technologie zu demokratisieren und unser Geschäftsmodell zu skalieren. 

 

Alwin: Vielen Dank, Nimrod, für dieses inspirierende Gespräch. Ich wünsche Dir und Deinem Team weiterhin viel Erfolg!

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